Vorwort
Wir sind eine Grundschule in Falkensee, in der inzwischen elf Klassen Unterricht erleben, der an die Prinzipien von Maria Montessori angelehnt ist. Nachdem im Schuljahr 1994/95 nach reiflicher Überlegung beschlossen wurde, die Montessori – Pädagogik an dieser Schule zu unterstützen, begann im darauf folgenden Jahr eine erste Klasse, anders zu lernen.
Wir wollen in diesen Klassen einen Weg finden, lernenden Kindern zu begegnen und ihre eigene Art des Lernens zu erleben und zuzulassen. In jeder Schule begegnen sich große und kleine Menschen, die einzigartig sind und somit auch ihre eigenen Lösungen für alle konkreten Fragen und Situationen allein und/oder gemeinsam finden müssen. Auf diesem Weg erfüllen wir die Anforderungen des Brandenburgischen Schulgesetzes.
Unser pädagogischer Ansatz
Für Maria Montessori benötigt das Kind zu seiner Entwicklung die Auseinandersetzung mit der Umwelt. Aus eigenem Antrieb nimmt das Kind alles für sich Bedeutsame auf. Die meisten Kinder wollen lernen, weil sie von sich aus dazu bereit sind. Dies wollen wir im täglichen Umgang mit dem lernenden Kind bedenken.
Im Mittelpunkt unserer Pädagogik steht das lernende Kind mit seinen Bedürfnissen. Selbstverständlich haben auch die an der Arbeit in den Montessori – orientierten Klassen beteiligten Pädagogen bestimmte Zielvorstellungen über die notwendige und sinnvolle Bildung in unserer Zeit gemäß den verbindlichen Rahmenplänen. Diese ist jedoch in erster Linie ausgerichtet an dem Ziel, selbstbewusste, kritikfähige Kinder zu erziehen, die in der Welt der gesellschaftlichen Zwänge von morgen gesund und stark ihren Weg gehen können.
Hieraus entsteht auch die Aufgabe für die in Montessori – orientierten Klassen arbeitenden Pädagogen, sich ständig um die Schaffung einer zum Lernen auffordernden (spannenden) Umgebung zu bemühen. Unser Ziel ist es, die schulische Umgebung so „vorzubereiten“, dass Lernen durch autonome Interaktion jedes einzelnen und jederzeit möglich ist. Dies beinhaltet verschiedene Aspekte:
Nach Maria Montessoris Erkenntnis verläuft die Entwicklung des Kindes in verschiedenen Phasen, in denen es für die Aufnahme und Verarbeitung bestimmter Lerninhalte besonders empfänglich oder wie es Maria Montessori bezeichnet, besonders „sensibel“ ist.
Da die sensiblen Phasen bei den Kindern unterschiedlich auftreten, muss ständig ein breites und vielfältiges Angebot an Arbeitsmaterialien, Tätigkeiten und Kommunikationsmöglichkeiten bereit stehen, woraus die Kinder das ihrer Phase Entsprechende auswählen können. Dies fördert auch den Prozess der Selbstwahrnehmung der Kinder, sie stellen sich unwillkürlich Fragen an die eigene Person:
Die Pädagogen sollen sich zurückhalten können und über die Fähigkeit einer bewussten Beobachtung verfügen, um die Bedürfnisse der einzelnen Kinder wahrnehmen und erkennen zu können. Sie sollen den Fähigkeiten der Kinder vertrauen und ihnen stets mit Geduld, Achtung und Liebe begegnen. Sie haben die Aufgabe, den Kindern Hilfe bei der Entwicklung ihrer Sinne zu geben, unter denen Maria Montessori Gerechtigkeit, Liebe und Sympathie versteht. Zur Entwicklung dieser Sinne ist eine positive Lehrer – Schüler – Beziehung und eine positive Grundstimmung des Kindes notwendig.
Zu einer effektiven Arbeit gehört auch, die Umgebung der Kinder außerhalb der Schule zu beachten und eng mit den Eltern zusammen zu arbeiten. Nur wenn die Eltern und die Schule zusammenarbeiten, können die jeweils günstigsten Entwicklungsbedingungen für das Kind gewährleistet werden.
Für Eltern, die sich konkret für unsere Schule interessieren, bieten wir jährlich vor den Schulanfängeranmeldungen einen Tag der offenen Tür bei laufendem Unterricht in allen Klassen an.
Der Montessori-Zweig unserer Schule wird sehr stark von der Interessengemeinschaft für Montessori-Pädagogik e.V. Falkensee unterstützt.
Textbearbeitung: K. Scheibe, A. Faller, FK Montessori
Zuletzt bearbeitet am 26.09.2020